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Grillfehler – und sie passieren doch immer wieder

Thymian-Rippchen

Draussen scheint die Sonne und so langsam rückt die nächste Grillparty näher – klar, Sommerwetter ist gleich Grillwetter. Und sobald das Wochenende in Sicht ist, werden Steaks und Würste in den Einkaufswagen geschmissen und in de Kühlschrank gepackt. Von da geht es direkt ab auf den heißen Grillrost – und schon ist er passiert, der erste Grillfehler. Grillgut sollte zuerst, wenn es noch im Kühlschrank liegt, auf Zimmertemperatur gebracht werden. Eigentlich ein Anfängerfehler, den aber auch der eine oder andere (vermeintlich) erfahrene Grillfan gern mal macht. Welche Fehler passieren beim BBQ und Grillen noch?

Grillfehler Nummer 1: Der Grill voll Holzkohle

Ein Kugelgrill imitiert das Umluftprinzip. Dabei strömt die Hitze nach oben, wird vom Deckel reflektiert und trifft von oben auf das Grillgut. Immer wieder zu beobachten ist, dass Griller ihren Kugelgrill bis auf den letzten Zentimeter mit Holzkohle/Briketts füllen – und sich dann wundern, dass die Hitze zu hoch und der Grill nicht mehr zu kontrollieren ist.

Dabei ist die Erklärung einfach: Im Grill ist einfach zu viel Kohle. Wer diesen Fehler vermeiden will, greift zu einem simplen Trick. Hochwertige Kugelgrills von Weber oder Outdoorchef kommen mit einem Kohlerost nach Hause, welches in separate Bereiche geteilt werden kann. In einen Bereich kommt die Holzkohle, der andere bleibt frei. Auf diese Weise entsteht nicht einfach nur eine Zone zum indirekten Grillen, sondern auch eine Temperaturzonierung. Und die wird gebraucht, um Grillgut mit unterschiedlichem Gargrad zuzubereiten – oder um anzubraten und bei geringerer Temperatur durchzugaren.

Grillfehler Nummer 2: Holzkohle, Holzkohle, Holzkohle

Klingt fast nach Grillfehler 1 – aber eben nur fast. Erfahrene Griller wissen, dass es nicht einfach nur Holzkohle gibt. Braucht es nur sehr kurz Hitze auf dem Grill, ist diese ideal. Schnell durchgeglüht, hält die Hitze lange genug an, um ein paar Würste oder Steaks zu garen.

Fürs BBQ sieht die Sache schon wieder etwas anders aus. Hier braucht die Hitze einen „langen Atem“. Zwei bis vier Stunden Glut sind hier durchaus erwünscht. Holzkohle lässt hier einfach zu schnell nach. Grillbriketts sind eine wesentlich bessere Wahl. Alternativ kann auch Brennmaterial verwendetet werden, das ähnlich gute Eigenschaften erzielt – wie Kokos-Briketts.

Grillfehler Nummer 3: Spiritus und los geht´s

Hier geht’s um einen Klassiker. Holzkohle soll so schnell wie möglich brennen. Also einfach Brennspiritus drauf und los kann es gehen. In der Praxis ein durchaus nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Beim Anzünden kann sich eine Stichflamme bilden. Mit etwas Abstand geht das schon – so der Gedanke. Was aber passiert, wenn die Kohlen nicht richtig brennen und mit einem Spritzer noch einmal nachgeholfen wird?

Stichflammen bzw. Verpuffungen als Ursache für Grillunfälle machen im Sommer regelmäßig die Runde. Am besten mit einem Grillkamin arbeiten, Briketts oder Kohle einfüllen und mit einem Anzünder für „Feuer“ sorgen. Dann einfach abwarten, bis alles durchgeglüht ist und es kann mit der Grillparty losgehen.

Grillfehler Nummer 4: Fleisch zu früh salzen

Was gut für die Suppe ist, gehört auch ans Fleisch. Salz ist eines der wichtigen Gewürze und aus der Grillküche ehrlich gesagt nicht wegzudenken. Viele Griller machen beim Umgang mit Salz einen entscheidenden Fehler: Sie würzen einfach zu früh. Was passiert? Ihr solltet Euch die Oberfläche des Fleischs als Membran vorstellen, die in beide Richtungen offen ist. Liegt Salz auf dem Fleisch, verschiebt sich die Konzentration auf der einen Seite.

Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, tritt Flüssigkeit aus dem Fleisch aus. Letzteres trocken als einfach aus – ohne auf dem Grill zu liegen. Nach der eigentlich korrekten Garzeit ist ein leckeres Steak (oh Wunder) zu einer trocknen, zähen Schuhsohle geworden.

Grillfehler Nummer 5: Lecker Bier auf dem Grill

Fakt ist: Bier gehört als Flasche in die Hand oder als Craft Beer ins Glas. Wo der Gerstensaft auf keinen Fall hingehört, ist aufs Steak oder die Wurst. Grillgut auf dem Grillrost zu „marinieren“ ist eigentlich eine der Unsitten von Vorgestern. Lange zum Ablöschen genutzt, erreichen Griller damit nur eines: Asche wirbelt hoch und setzt sich aufs Grillgut. Einfach so lecker, dass Ihr ruhig schon mal zur Holzkohle als Appetizer greifen könnt. Also – lieber anstoßen und das Bier dann beiseite stellen. Damit Flammen unterm Grillgut kein Thema sind, einfach ein Stück Grillrost freilassen und Fleisch auf diese Seite ziehen.